Kammern des Schreckens

Donnerstag, 27. März 2014

Kein Fantasy, aber Drachen

Douglas Adams / Mark Cawardine: Die Letzten ihrer Art



Den Biologen Mark Cawardine und Douglas Adams, Autor von weltberühmten Werken wie Per Anhalter durch die Galaxis , zog es zu den aussterbenden Tierarten unseres Planeten. Ebenso faszinierend und emotional wie amüsant schildert Adams seine Erkenntnisse und Erfahrungen, auch mit den sehr unterschiedlich zu beurteilenden Zweibeinern der jeweiligen Orte.

Ein Sachbuch mit dem Gewissen Etwas.

Fiktive Geschichten können vieles. Sie können einem die gesamte Emotionspalette aufs Gesicht kleben. Und doch sind sie eines: Fiktiv.
Ein olles Vogelei kann ebenso bewegen. Und wenn es auch ewig her ist, dass Douglas Adams seine Reise zu den bedrohten Tierarten unseres Planeten beendet hat, seine Funde erschrecken, erleuchten, verzaubern, faszinieren umso mehr, auch heute. Schließlich sind einige Jahre vergangen und man fragt sich: Wie geht es den Populationen heute? Gibt es sie noch? Was ist mit den Menschen, die sie zu retten versuchten - wenn sie überhaupt noch leben?

Die Letzten ihrer Art gehört zu den absoluten Lieblingsbüchern meines Biolehrers. Und auch, wenn man Empfehlungen seiner Lehrer so gut wie nie trauen kann (jedenfalls meiner Erfahrung nach), zog es auch mich zu dem Reisebericht, der fast schon ein Roman ist, und der mit einer eindrucksvollen BBC-Produktion einherging. Im Bildteil finden sich ebenso faszinierende wie persönliche Fotos mit teils lustigen Bemerkungen, die ich beim Lesen immer wieder anzuschauen gezwungen war.

Ich muss beschämt zugeben, Per Anhalter durch die Galaxis noch nicht gelesen zu haben. Sobald ich mir jedoch wieder erlaube, Bücher nicht nur zu gewinnen, sondern auch zu kaufen, werde ich das nachholen. Ich befürchte, dass diesmal weder Evolution noch Artenschutz im Vordergrund stehen werden, was Themen sind, die wie für meinen Geschmack geschaffen zu sein scheinen. Trotzdem lernt man einen so speziellen Humor kennen, dass er einfach eine Adamsche Eigenheit sein muss, die man auch in seinen bekannteren Werken wiederfinden wird. 

Dieser Roman hat einen bei mir wirklich seltenen Wert, wieder und wieder gelesen zu werden. 

*   *   *
Originaltitel: Last chance to see
Erschienen: 1.11.1992
Verlag: Heyne
Seiten: 272
Preis: 9,99€ (Taschenbuch)
ISBN: 978-3-453-06115-6

(Quelle: Heyne)

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